Ein Blick in unsere 250 jährige Geschichte

Es begann mit dem Bürgerbrief, zumindest offiziell, denn am 10. März 1764 erhielt Nikolaus Hummelsheim, Urgroßonkel von Johann Schlösser, den Bürgerbrief der "Freyen Stadt Cöllen" überreicht, der ihm unter anderem gestattete, ein Gewerbe auszuüben. Aber schon einige Jahre früher hatte er sein Handwerk im Geschäft seiner Schwiegereltern, die eine Bienenzucht, Wachsbleicherei und Kerzenmacherei betrieben, erlernt. Mit dem Bürgerbrief bekam er nun die Möglichkeit, seinen eigenen Betrieb zu eröffnen.

Nikolaus Hummelsheim ließ sich an der Severinstraße nieder, dort blieb das Unternehmen bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.

Im Januar 1801 starb der Firmengründer und sein Sohn Matthias erbte den Betrieb. Anfang 1831 starb auch er, unverheiratet, und seine älteren Schwestern führten die Geschäfte noch bis zum Jahre 1835 weiter. In diesem Jahr heiratete eine Enkelin von Nikolaus Hummelsheim, Katharina Pesch, einen der Mitarbeiter, Peter Ohrem. Der übernahm den Betrieb und brachte ihn mit tatkräftiger Hilfe seiner Frau durch wirtschaftlich schwierige Zeiten im Vorfeld der Revolution von 1848/49.

1854 trat sein Neffe Johann Schlösser, der dort bereits fast 20 Jahre tätig war, seine Nachfolge an, auf eigene Rechnung und auf eigenen Namen, der bis heute Bestand hat.

Im Jahre 1890 übertrug Johann Schlösser die Verantwortung auf seinen Sohn Johann Heinrich Schlösser. Obwohl durch die zunehmende elektrische Beleuchtung der Bedarf an Kerzen langsam abnahm, gelang es Johann Heinrich Schlösser zu expandieren bereits im Jahre 1910 begann er mit der maschinellen Kerzenfertigung.

1920 starb Johann Heinrich Schlösser und hinterließ den Betrieb seiner Ehefrau Lisbeth und seinem Sohn Josef. Vier Jahre später wurde Josef Opfer eines tödlichen Unfalls.

Im Kaufmann Peter Baur fand Lisbeth Schlösser treue und tatkräftige Hilfe und Unterstützung zur Weiterführung ihres Geschäftes. 1925 wurde Peter Baur Prokurist und 1933 Teilhaber der nun als OHG geführten Firma.

Lisbeth Schlösser starb im Februar 1944 an ihrem Zufluchtsort Bad Kissingen.

Im Januar 1951 wurde die Rechtsform der Firma in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt, damit die Erben der Witwe Lisbeth Schlösser am Unternehmen beteiligt werden konnten. Persönlich haftende Gesellschafter waren nun Josef Zimmermann, Enkel von Johann Heinrich und Lisbeth Schlösser, sowie Peter Baur.

Ein weiterer Ausbau der Fabrik an der Severinstraße scheiterte am Veto der Stadt Köln, die über dieses Areal die Zufahrt zur heutigen Severinsbrücke geplant hatte. Zum Ausgleich bot sie ein Grundstück in der Oskar-Jäger-Straße 3 an. Im Oktober 1955 wurde die neue Kerzenfabrik feierlich eingeweiht und in Betrieb genommen.

Josef Zimmermann trat im Januar 1961 aktiv in die Geschäftsführung ein. Peter Baur, der 36 Jahr lang die Geschicke der Firma Schlösser geleitet hatte, zog sich zurück.

1979 verstarb Josef Zimmermann nach schwerer Krankheit. Seine Frau Margrit übernahm die Leitung des Geschäftes.

Im September 1983 trat Stephan Zimmermann, Sohn von Josef und Margrit Zimmermann, ins Unternehmen ein und wurde Mitgeschäftsführer. Vier Jahre später legte er seine Meisterprüfung im Wachszieher-Handwerk ab. Somit erschloss sich die Möglichkeit, selber Wachszieher und Wachsbildner auszubilden und gut geschulte Nachwuchskräfte heranzuziehen.
Im Jahre 1992 erließ die Stadt Köln eine Veränderungssperre an der Oskar-Jäger-Straße, die eine weitere Expansion des Betriebes an diesem Standort verhinderte. Nach langer Suche eröffnete sich die Möglichkeit, in Köln-Marsdorf an der Max-Planck-Straße ein passendes Grundstück zu erwerben. 2003 fand der Umzug dorthin statt.
Im Jahr 2013 schied Margrit Zimmermann aus der aktiven Geschäftsführung aus. In der Firmenleitung unterstützt seitdem Birgit Zimmermann ihren Ehemann Stephan Zimmermann, der das Unternehmen das zweitälteste in Köln seit über 30 Jahren in achter Generation führt.

Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und einer mehrjährigen Tätigkeit als Unternehmensberater trat mit Sebastian Zimmermann im Mai 2020 die neunte Generation in die Geschäftsführung ein.

Das Unternehmen verdankt seinen heutigen Bestand den vielen oft über Jahrzehnte treuen Kunden sowie den starken Persönlichkeiten, die es geleitet haben und die trotz zahlreicher persönlicher Schicksalsschläge ihr Leben diesem Unternehmen gewidmet haben.